Deadlands: Hell on Earth auf Deutsch!

Deadlands: Der unheimliche Westen, das Western-Horror-Steampunk-Rollenspiel von Uhrwerk/Spielzeit! angesiedelt im Weird West, dem unheimlichen Westen, kennen viele. Diese beliebte Genre-Mischung bietet ein Action-betontes Spiel mit vielen cinematischen Elementen im Stile der Italo-Western kombiniert mit Grusel-Geschichten, Untoten, Horror unterschiedlicher Prägung, sowie der wohl durchgeknalltesten Dampftechnik diesseits und jenseits des Pecos. – Aber Deadlands: Der unheimliche Westen ist als Produktreihe nicht allein!

Drei Settings

Nicht ganz so viele, denen Deadlands ein Begriff ist, wissen, daß es eigentlich DREI Deadlands-Settings gibt:

  • Deadlands: The Weird West (der unheimliche Westen)
  • Deadlands: Hell on Earth (der verstrahlte Westen)
  • Deadlands: Lost Colony (der weit entfernte Westen)

Hier mal ein Blick auf die einprägsame Farbgebung der drei Produktreihen zu den drei Deadlands-Settings:

 

Titelbild - Deadlands: Lost Colony

 

Zwei Zeitlinien, zwei Parallel(spiel)welten

Noch weniger dürften wissen, daß es ZWEI Zeitlinien/Parallelwelten im Deadlands-Setting gibt:

  • Deadlands: Der unheimliche Westen – beginnt im Jahre 1875, hier können die SCs noch den Abrechnern ihre fiesen Pläne die Welt zu „Terrorformen“ stören und dem Guten zum Siege verhelfen.
  • Deadlands: Hölle auf Erden und Deadlands: Verlorene Kolonie – diese spielen in derselben Zeitlinie des Jahres 2093, 13 Jahre nach dem Letzten (Nuklearen!) Krieg, in welcher es den Helden des unheimlichen Westens NICHT gelungen ist, die Terrorforming-Pläne der Abrechner zu vereiteln, sondern wo diese Pläne außerordentlich üble Früchte getragen haben; bis zum Tag, an dem auf unserem Heimatplaneten die HÖLLE AUF ERDEN ausbrach und die einzige menschliche Kolonie im Weltall von allem Kontakt zur Heimatwelt abgeschnitten wurde, eine VERLORENE KOLONIE wurde. Nun kämpfen die verbliebenen Erdenbewohner bzw. die Kolonisten und die Aliens des Kolonialplaneten Banshee ums Überleben und gegen die Fleisch gewordenen Abrechner, das absolut Böse!

Zwischen diese beiden Zeitlinien gibt es einige (wenige) Möglichkeiten des Überwechselns. Diese sind insbesondere in den EPISCHEN Abenteuern der Trilogie „Devils Tower“ (Unheimlicher Westen und Hölle auf Erden) und des „Unity“-Abenteuers (Hölle auf Erden und Verlorene Kolonie) geboten.

Mehr Power!

Manch einem Rollenspieler ist die Western-Atmosphäre im Jahre 1876 des unheimlichen Westens zu bieder, die Waffen und Geräte der verrückten Wissenschaft zu „normal“ und die Konflikte zu „low powered“. – Diesen Rollenspielern bietet Deadlands: Hölle auf Erden eine echte ABHILFE:

MEHR Power! MEHR Sci-Fi-Ausrüstung! MEHR Mutationen! MEHR Gigakillmonster!

Das „Macht-Niveau“ der SCs im Jahre 2093 der Hölle auf Erden ist deutlich höher als im guten, alten, harmlosen Westen.

Wenn ein Unheilsprediger einen „Atomschlag“ als „Wunder“ wirkt, dann ist der meilenweit sichtbare Atompilz dieser Explosion nur ein Zeichen für die Machtentfaltung vieler Charakter-Typen in Deadlands: Hölle auf Erden. Psychos, militärische Psioniker-Spezialeinheiten, können mittels ihrer Gedanken Schwebepanzer zerschmelzen und ganzen Menschenmengen die Schädel platzen lassen. Schrotter basteln aus dem Abfall und den Resten der zerbombten Zivilisation irre Apparate, die selbst einem der alten Verrückten Wissenschaftler als völlig unmöglich und nicht in diese Realität passend vorgekommen wären. Templer gehen mit einem Schwert mitten in Schießereien von Motorrad-Banden – und GEWINNEN!  Und sogar „harmlose“ Erzähler, Reisende, die den Überlebenden Trost durch aufbauende Geschichten spenden, sind harte Überlebenskünstler und keine leichte Beute für egal wen. (Der Spielfilm „The Book of Eli“ ist z.B. eine geradezu perfekte Umsetzung eines solchen Charakters – und solche Bibliothekare wie im Film hat auch der verstrahlte Westen zu bieten!)

Ich kenne viele Deadlands-Fans, die von den offener ausgetragenen und auch viel gefährlicheren Konflikten in Deadlands: Hölle auf Erden wesentlich begeisterter sind, als von den doch immer noch mit einem guten Schuß „normalem“ Western versehenen Abenteuern im unheimlichen Westen.

Bereite Ihnen die HÖLLE AUF ERDEN!

Für mich war es daher ein echter GLÜCKSFALL, daß Uhrwerk/Spielzeit! sich dieses Jahr zu einer deutschen Ausgabe von Deadlands: Hell on Earth entschlossen haben. Der Zeithorizont ist der, daß zur Spiel 2011 in Essen der erste Band dieser Produktreihe erscheinen soll.

Deadlands: Hölle auf Erden (HaE) ermöglicht mit dem ersten Band, dem HaE-Grundregelwerk, den deutschen Deadlands-Fans im klassisch-„giftgrünen“ Einband der Hölle-auf-Erden-Bände einen Einstieg in die „Mutantenklasse“ des Deadlands-Settings.

Dieses Grundregelwerk setzt KEINERLEI Kenntnisse der Deadlands-Western-Regeln (im orange-farbenen Einband) voraus!

Es bietet ein vollständiges und gegenüber den alten Western-Regeln aktualisiertes und um moderne Ausrüstung und die für deren Umsetzung nötigen Regeln erweitertes, aktualisiertes Deadlands-Classic-Regelwerk. Wer seinen Spielern nur die Hölle auf Erden verpassen will, kommt allein mit diesem Buch bereits auf seine gewünschte Rate an verstrahlten, verätzten, gefressenen, desintegrierten Spielercharakteren.

Im HaE-Grundbuch sind neben einer Settingeinführung, Charaktererschaffung, viel neuer, technisch fortschrittlicher Ausrüstung auch die Folgen der nuklearen Verseuchung der Erde durch verstrahlte Geisterstein-Bomben (die G-Bomben) wie Mutationen, seltsame „Wundermächte“ der Unheilsprediger, die sie nach Absorbieren von harter Gammastrahlung ausführen können, usw. enthalten. – Wie üblich in einen offenen Spielerteil und das bekannte „Niemandsland“ für die besonderen Regeln der „etwas anderen“ Charakter-Typen gegliedert.

Für den Spielleiter, den Marshal, gibt es Die Wahrheit ™. Hier werden viele (fast alle, aber nur fast ;)) der Geheimnisse des unheimlichen Westens offen auf den Tisch gelegt. Tobt erst einmal die Hölle auf Erden, sind auf der Erde echte Deadlands entstanden, also Zonen, in denen die Ewigen Jagdgründe unaussprechlichen Übeln den direkten Zutritt zur Welt der Menschen erlauben, dann sind die alten Geheimnisse des 19. Jahrhunderts nur noch so bedeutsam wie jede andere Seite eines Geschichtsbuchs. Sie sind mitsamt der ganzen Metropolen durch G-Bomben in Schutt, Asche gelegt und von auch nach 13 Jahren immer noch tobenden Strahlungsstürmen umgeben. – Heute, im Jahre 2093, hat die Welt andere Probleme. GRÖSSERE Probleme!

Dicke Dinger!

Waren im unheimlichen Westen die Abrechner noch auf subtiles Wirken durch Mittelsmänner, die Servitoren, die Diener der Abrechner, angewiesen, so ist die endgültige Vernichtung der Erde nun zu ihrer „Chefsache“ geworden – und sie sind gerade mittendrin aus der Erde eine zweite Hölle zu machen. Das heißt nicht, daß sie nicht auf willige Diener verzichten müßten – im Gegenteil! Nun gibt es NOCH VIEL MEHR vom Kaliber der vier Größten Bösewichter des unheimlichen Westens! Und jeder ist auf seine Art einzigartig und wirklich schwer auszuschalten! Es gibt viel zu tun!

Kleinvieh schießt auch zurück!

Neben den Großen Bösen, sind noch jede Menge „lokaler Berühmtheiten“ an eher mundanen Übeltätern im verstrahlten Westen unterwegs. Motorradbanden, Mutantenhorden, Wandelnde Tote in Hülle und Fülle, uralte Verdammte, die teilweise noch aus der Zeit des alten Westens kamen und über 100 oder 100 Jahre im Dreck gelegen sind, Kultisten, Verbrecher, Monster und jede Menge „normaler Arschlöcher“, welche die Menschheit stets im Überfluß hervorzubringen scheint, machen den wenigen Überlebenden der massiven Zerstörungen das weitere Leben schwer. Und genau da kommen – oft genug – die Spielercharaktere hinzu.

Inspiration für den verstrahlten Westen

Den alten Westen kennt man aus den vielen, vielen Filmen und Serien zur Genüge. Da ist es auch für die Variante des unheimlichen Westens nicht schwierig sich die Region und deren Bewohner vorzustellen. Beim verstrahlten Westen ist das etwas schwieriger. Aber es gibt gute Inspirationsquellen.

Die Inspirationsquellen für Deadlands: Hölle auf Erden sind vielfältig. Filme wie – natürlich! – Mad Max, die Cyborg-Reihe, die Klapperschlange, The Book of Eli, oder (im Great Maze) Waterworld usw. standen Pate. Aber auch TV-Serien wie Jeremiah. Und natürlich Computerspiele wie Wastelands und Fallout sind hier zu nennen. (Meine persönliche Empfehlung für Freunde des Western-Films: Der Klassiker „Stagecoach“ wurde ja vielfach verfilmt. Mit „Neon City“ gibt es auch eine adäquate Endzeit-Western-Umsetzung, die den Klassiker-Stoff erkennbar übernimmt, aber dennoch voll ins Endzeit-Setting paßt.)

Ist das etwa schon wieder so ein graues Depri-Setting?

NEIN! – Die „Endzeit“, die im verstrahlten Westen bei Spielbeginn bereits seit 13 Jahren tobt, ist aber KEINE „Depri-Endzeit“, keine Zeit der Hoffnungslosigkeit und des steten Tränenstroms der Protagonisten! – Wenn einen einer Horde Wurmlinge mit ihren Säuretentakeln zu fressen versucht, dann hat man KEINE ZEIT für Gejammer, sondern rammt den Wurmfressen die abgesägte Schrotspritze in die Visage und betätigt den Abzug, bis man den Sonnenuntergang durch deren Schädel sehen kann.

Die Überlebenden, also die „Normal-Bürger“ des verstrahlten Westens, sind eh schon eine harte Bande. Sie sind die Glücklichen, denen der Zufall, das Schicksal, welche Götter auch immer hold waren, als die G-Bomben fielen. Sie sind die Harten, die sich die letzten 13 Jahre gegen eine immer feindlichere Umgebung durchgesetzt haben und ihr Stück normales Leben gegen alle Parasiten, Räuber, Mörder verteidigt haben.

Und die SCs sind noch härter als diese „Normalos“. – Die SCs sind aus dem grünlich glühenden Zeug geschnitzt, aus dem man HELDEN (und Brennstäbe!) schnitzt. – Sie sind die Helden der Apokalypse! Die wenigen Kompetenten, die den unaussprechlichen Schrecken der Abrechner den notwendigen groben Keil auf ihren groben Klotz verpassen können – manchmal mittels Bordgeschützen eines Schwebepanzers!

Wie bei allen Deadlands-Spielinkarnationen wird auch hier davon ausgegangen, daß die SCs die GUTEN sein wollen bzw. sollen. Wer den „Outlaw Trail reiten“ möchte kann aber in HaE, anders als im unheimlichen Westen, eher damit durchkommen, weil sowieso vieles den Bach runtergegangen ist – unter anderem auch Recht und Gesetz!

Ich mag es ja überhaupt nicht, wenn Deadlands-Spieler meinen unbedingt menschenverachtende, meuchelnde, metzelnde, Massaker anrichtende Evil Guys spielen zu müssen. – Die Deadlands-Kauf-Abenteuer und auch alle selbstgestrickten von mir gehen davon aus, daß die Spieler mittels ihrer SC den Abrechnern WIDERSTAND leisten (und nicht ihnen noch unter die Arme greifen!).

Die Rolle der SCs in der Spielwelt von HaE ist die von HELDEN. Helden, die sich wider die Abrechner und ihr Dienergezücht, wider Plünderer und Aasgeier unter den Überlebenden, wider unmenschliche, automatisierte, robotisierte Marodeure und wider gehirnwaschende Machtgruppierungen stellen. – HELDEN, die der Spielwelt in mehr als nur einer Hinsicht ihren Stempel aufdrücken können, das ist die Rolle der SCS in der Spielwelt.

Ich kann Englisch, warum soll ich die deutsche Fassung von HoE spielen?

Weil es SCHLAUER ist! – Der Mehrwert der deutschen Ausgabe von Deadlands: Hölle auf Erden ist ja nicht allein in der deutschen Sprache, auch wenn bei dieser Übersetzung auf einen zur Stimmung von HaE passenden, rauhen western-artigen Tonfall sehr viel Wert gelegt wird.

Weiterer Mehrwert wird bereits bei der Übersetzung eingearbeitet: ALLE Regelklärungen, ALLE Errata, ALLE Fragestellungen in den Gamerz.net-Accumulated-Rulings (der zentralen Errata- und Fragen-Sammelstelle für alle DL Classic-Produktreihen) zum HoE-Grundbuch. Diese SEHR AUFWENDIGE Arbeit bietet einen echten Mehrwert gegenüber dem Originaltext, da dieser – wie bei Pinnacle oft der Fall – bisweilen etwas unpräzise formuliert ist. Das Einarbeiten der Accumulated Rulings läßt einen Spieler auch ohne gleich im Internet Klärungen erfragen zu müssen, sofort aus dem Grundbuch heraus losspielen.

Am HaE-Grundbuch arbeitet das A-Team: Jörg Theobald (Serafin/Wilson Freeman), Daniel Maier (Bathora), Ingo Schulze (Greifenklaue) und Frank Falkenberg (Freßt verstrahltes NAPALM!).

Wie geht es denn weiter mit der Hölle auf Erden?

Das HaE-Grundbuch ist der Start in die HaE-Produktreihe. – Als Folgepublikation, zu der noch nichts Konkretes feststeht, ist der Ergänzungsband „Der verstrahlte Westen“ im Gespräch, der mehr Settingdetails bietet, neue Monster, und neue Arkane Hintergründe wie Hexen (Erben der Mina Devlin und der Wichita Witches) und Bibliothekare (ja, richtig gelesen! – Die Bibliothekare stellen einen Arkanen Hintergrund dar. Und was für einen!). – Wie gesagt, für Folgepublikationen steht noch nichts Konkretes fest.

I’m a Pepper, too!

Soviel für eine erste Information zu dieser neuen, deutschsprachigen Produktreihe im großen Deadlands-Universum.

Dr. Pepper Post-Apocalypse

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See ya’all in HELL!